Franz Karl Tastl

Cafetier. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1900    † 1942

 

Lebenslauf

Franz Karl Tastl wurde am 19.10.1900 in Wien geboren. Er war Cafetier. 1918 schloss er sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und der freien Gewerkschaft der Kaffeehausangestellten an. 1934 wurde er Mitglied der revolutionären Sozialisten.

Verteilung von zum Teil selbst verfassten Druckschriften

Franz Karl Tastl zog Beiträge für die KPÖ im Raum Klosterneuburg ein und verteilte Druckschriften, die er zum Teil selbst verfasst hatte.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 5. 4. 1941 wurde Franz Karl Tastl verhaftet und am 2. 10. 1942 gemeinsam mit Dr. Felix Grafe (hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 18.12.1942 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Tagesbericht der Gestapo Wien v. 7.-8. 4. 1941

„Bei den Hausdurchsuchungen wurden außer verschiedenen Vormerkungen, 3 Schreibmaschinen, die bei der Herstellung von kommunistischen Flugschriften Verwendung gefunden haben, sowie rund 2000 Blatt Saugpapier*) sichergestellt. In Verwahrung des Franz Tastl wurde eine geringe Menge Sprengstoff gefunden. Der Sprengstoff ist von (…) Franz Ficker (…) dzt. Angehöriger der Wehrmacht (Pionier), in der Pionierkaserne Wien-Klosterneuburg gestohlen und dem Tastl zur Verwahrung übergeben worden.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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